Motorrad Robert Killinger & Walter Freund Projekt "Friedenstaube" |
Das Killinger & Freund
Motorrad |
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Motorrad "Friedenstaube" entwickelt von Robert Killinger & Walter Freund 1938 |
Das ausgebaute Vorderrad mit seinem
Dreizylinder - Umlaufmotor (600 ccm) und Zweiganggetriebe Auszug aus dem Heft Motor und Sport vom 21. Aug. 1938 |
Die reine Zweckform hat ihre eigene
Schönheit. Nicht jedoch diese,sondern die vielen technischen Vorzüge der
Konstruktion, wie ihr geringes Gewicht, die hervorragende Straßenlage usw.
sind ausschlaggebend. (3 Fotos: Walter Freund) |
Frontantriebs - Motorrad mit neuem Umlaufmotor Das frühere Megola-Motorrad hat mit unserem neuen Frontantrieb nur das eine gemeinsam, daß der Motor im Vorderrad sitzt. Alles andere ist grundverschieden. |
Frühere Megola: | Jetziger Frontantrieb |
Viertaktmotor 5 Zylinder 10 Ventile Über 50 hin-und hergehende Teile Motor steht fest im Vorderad Kein Getriebe Keine Kupplung und kein Leerlauf Hinterrad nicht gefedert |
Zweitaktmotor 3 Zylinder Keine Ventile Drehschiebersteuerung Nur 1 Drehschieber für 3 Zylinder Außer den 3 Kolben mit Pleuel (zus. 6 Stück) keine weiteren hin-und hergehende Teile im Vorderad Motor dreht sich im Getriebe mit 2 Gängen Kupplung, daher auch Leerlauf. Wenn das Motorrad stehtt, kann der Motor weiterlaufen! Vorder-und Hinterrad gefedert |
Die Elegante Form der "Friedenstaube" (Fotos Walter Freund) | Der Zweitakmotor mit 3 Zylinder im Vorderrad |
Eine neue Epoche im
Motorradbau Immer näher rückt der Zeitpunkt, da der billige Kleinwagen zu günstigen Bedingungen auf dem Markt sein wird. Dadurch tritt gerade für die Motorradindustrie das Problem, ihren Absatz zu halten (besonders in schweren Maschinen), in den Vordergrund. Sie wird den Motoradkäufern neue Vorteile bieten müssen, die eben irgendwie einen Ausgleich schaffen können, etwas ganz Neues, Bequemeres, dabei Billigeres, Besseres und Fahrsichereres. Vor kurzem ist nun von zwei jungen Kraftfahringeneuren ein Motorrad vorgefahren worden, das in dieser Hinsicht noch größere Beachtung verdient, als es ohnehin schon durch die Besonderheiten seines neuartigen Frontantriebes und seines Aufbaues der Fall ist. Dieses neuartige Frontantriebsmotorrad wurde von zwei jungen Münchnern Ingeneuren, Robert Killinger und Walter Freund, in dreijähriger Arbeit von Grund auf entwickelt und fahrfertig fertig gestellt und bildet, wo es erscheint, eine Sensation. Es erinnert in im ersten Augenblick an die leider eingegangene "Megola", hat aber mit dieser weiter nichts gemein, als daß sie eben auch eine Frontantriebsmaschine ist. Das in den Abbildungen dargestellte Frontantriebsmotorrad besitzt einen 600 ccm -3 -Zylinder-Zweitakt-Umlaufmotor mit Drehschieber, Getriebe und Kupplung. Man erkennt sofort, daß hier mit dem althergebrachten "motorisierten Fahrrad" gebrochen worden ist. Die Maschine zeigt einen windschlüpfrige, harmonischen, dabei bestechend eleganten Aufbau, wie wir ihnvon unseren heutigen modernen Wagen schon gewöhnt sind. Sie besitzt Teleskopfederung sowie Hinterradfederung mit Oeldruckdämpfer. Bei der gegenwärtigen Ausführung ist noch ein tragender Rohrrahmen verwendet, um den die windschlüpfrige Verkleidung angebracht ist, während für die serienmäßige Produktion ein selbsttragender Aufbau vorgesehen ist. Trotz dieses Rohrrahmens, der kompletten Verkleidung sowie Hinterradfederung steht die Maschine im Gewicht noch weit hinter jeder anderen 600 ccm Maschine. Es beträgt 125 kg vollgetankt. Dabei ist aber sicher, dass die Maschine in der Serienherstellung noch wesentlich leichter ist, wenn man bedenkt, daß das Gewicht des Antriebsaggregates nur 25 kg, das der Kupplung mit Vorderrad und Bereifung 20 kg, zusammen also nur 45 kg beträgt, während der Fahrkörper (Rahmen, Hinterrad usw.) noch ca. 75 kg wiegt, wobei noch alles, auch die Verkleidung aus Eisen besteht, sodaß schon der Übergang auf Leichtmetall weiter ganz erhebliche Gewichtsminderungen bringen würde. Die Hinterradfederung besteht aus einer Schwinggabel, die in einem Schwingmetallkissen gelagert ist (also nie einer Pflege bedarf) und mittels eines Hebelarmes auf eine Druckfeder mit Teleskopdämpfer arbeitet. Im Mittelrahmenfeld ist genügend Platz zur Aufnahme einer großen Batterie sowie für Werkzeug und Handgepäck. Auf der linken Seite befindet sich noch die Fußbremse, auf der rechten die Fußschaltung, deren zwei Gänge über einen endlosen Drahtseilzug betätigt werden. Der Tank faßt 13 Liter und ist durch eine zentrale Schraube im Einfüllstutzen mit dem Mittelrahmen fest verbunden. Die Vorteile der hervorragenden Fahreigenschaften eines Frontantriebsmotorrades werden ja vielen Lesern noch von der "Megola" her bekannt sein. Trotzdem sind die Fahreigenschaften gegenüber der "Megola" noch wesentlich verbessert. Kein heutiges Motorrad kann sich mit der Kurvenlage dieser Maschine messen. Das fahren im Sand ist hier genauso sicher und leicht wie das auf der Autobahn; es gibt kein krampfhaftes Halten der Maschine, selbst bei großen Geschwindigkeiten ist Schleudern ausgeschlossen. Dabei läuft die Maschine selbst bei Vollgas ganz unglaublich ruhig und vibrationsfrei, was in erster Linie durch die tangentiale Zylinderanordnung bedingt ist. |
Der
Motor, in seinem Silumingehäuse ist mit seinen drei Zylindern als
Umlaufmotor mit zentraler Drehschiebersteuerung gebaut, er unterscheidet
sich insofern wesentlich von den bisher behandelten Ausführungen, als die
Zylinder nicht senkrecht zur Achse stehen, sondern tangential angeordnet
sind, also in Laufrichtung wirkend. Dadurch wurde es möglich, einen
Dreizylinder mit kleinsten Abmessungen zu schaffen (größter Radius 21 cm,
größte Breite 28 cm , einschließlich der Radmuttern) der in einer 27 Felge
gut PLatz hat. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die tangentiale Anordnung, da die auf die Zylinderköpfe wirkenden Rückstöße der Explosionsgase mit in die Drehrichtung des rotierenden Motors und Laufrichtung des Rades fallen. Der Motor besitzt keine kritische Tourenzahl und läuft erschütterungsfrei. Dem Vergaser, der schwimmerlos istund ein dauernd gleichmäßiges Niveau mittels Standrohres hält, fließt der Brennstoff durch eigenes Gefälle zu, was zuviel ist, wird durch eine kleine elektrische Überlaufpumpe, die liebenswürdigerweise die Fa. Pallas den Erfindern zur Verfügung stellte, wieder in den Tank zurückgefördert. Das Ansaugen des Gasgemisches erfolgt durch Unterdruck der drei voneinander getrennten Kurbelgehäuse über einen Drehschieber. Dieser sitzt fest auf der ebenfalls fesstehenden Nabe, benötigt also keinen Antrieb und wird mit seiner konisch ausgebildeten Schieberfläche selbstätig gegen das Motorgehäuse gepresst, in dem |
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Die technische Beschreibung stammt aus
dem Heft Motor und Sport vom 21. Aug. 1938 |
sich die Gasdurchgangsschlitze der
einzelnen Kurbelgehäuse befinden. Von hier gelangt das Gasgemisch durch
die Ueberströmkanäle in der Strömungsrichtung, teilweise noch verstärkt
von der auf sie wirkenden Zentrifugalkraft , in den Zylinder.
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Die
Zylinderköpfe bestehen aus Leichtmetall, sie werden auch bei voller Fahrt
nicht übermäßig warm, so daß eine "145" Bosch-Kerze auch für starke
Autobahnbeanspruchung genügt. Die flachen, schräggestellten Speichen des aus Leichtmetall gegossenen Vorderrades wirken als Turboventilatoren. Die einzelnen Kurbelwellen arbeiten mit einer Untersetzung 4:1 auf ein auf der Nabe festsitzendes Zahnrad. Das Zweiganggetriebe ist ein Umlaufgetriebe und wird durch Klauen geschaltet, die durch eine, in der Hohlnabe gelagerte Schnecke betätigt werden. Die Mehrscheibenkupplung sitzt in einer der beiden getrennten Radhälften. |
Ein Auto hatte mein Stiefvater schon
immer - ich erinnere mich noch gut an unserem ersten
"Adler" 1950 Dieses Oldsmobil ist allerdings aus dem Jahre 1936, jedenfalls das Foto. Wahrscheinlich auf dem Ausstellungsgebäude zur Berliner Motorradausstellung |
Vor dem Rathaus im Berliner Stadtbezirk
Marzahn steht diese,von dem Künstler Rolf Biebel geschaffene Bronzeplastik
der "Friedenstaube" . Er wußte es nicht besser und glaubte, dass es eine
"Megola" sei. Seit Jahren bemüht man sich um einen gerechten Platz der
"Friedenstaube" . München oder Suhl!? |
Die "Friedenstaube" in
der Werkstatt. Der Name entstand aus der Annahme, dass der zweite
Weltkrieg sehr schnell beendet werden könnte. Ganz links, sehen Sie den Alfa Romeo click |
Die amerikanische Besatzungsmacht hat
1945 nach der Kapitulation das Motorrad und die Patente dafür
beschlagnahmt. Die original Konstruktionspläne sind aber in meinem Besitz. |
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